Fragen

Wissenswertes zu Kläranlagen

Wie oft muss der Schlamm aus dem Schlammspeicher abgefahren werden?


In der Regel gilt: Entschlammung nach Bedarf! Wird  bei der Wartung ein erhöhter Schlammpegel (70%) inklusiv  Messung des Schwimmschlamm gemessen, muss abgefahren werden.


Wie lange gewährleistet der Schlammspeicher bei ununterbrochenem Volllastbetrieb eine störungsfreie Funktion der Anlage?


Klaro Kleinanlagen sind so konzipiert, dass die volle Funktionsfähigkeit bei permanenten Volllastbetrieb und Einhaltung der Betreiber – und Wartungspflichten mindestens 12 Monate gewährleistet ist. Bei geringer Belastung verlängert sich dieser Zeitraum entsprechend. Alternativ kann ein Behälter mit größerem Schlammspeicher gewählt werden, so dass in größeren zeitlichen Abständen Schlamm entsorgt werden muss.

Muss aus dem SBR Reaktor Schlamm abgepumpt werden, um den Betrieb der Kleinkläranlage zu gewährleisten?


Nein! Durch die automatische kontinuierliche Schlammrückführung direkt am Behälterboden wird einer zu großen Schlammansammlung im SBR- Belüftungsbecken entgegenwirkt. Feinjustierung kann das Fachpersonal im Rahmen der Wartung durch Veränderung der Taktzeiten für den Schlammabzug vornehmen.

Wieso arbeitet die Klenanlage in Portionen, obwohl kein Schwimmer in der Anlage ist?


Durch die eingestellte Laufzeit des Verdichters für den pumpvorgang ist die Maximale Wassermenge je Zyklus definiert. Durch die spezielle  Konstruktion  der Druckluftheber ist gewährleistet, dass der Wasserstand im Pufferbecken einen Mindeststand nicht unter dem unterschreiten kann. Da der Ansaugpunkt des Hebers deutlich unter dem geringen Wasserstand liegt, kann kein Schwimmschlammangesaugt werden. Dies alles funktioniert ohne Klappe, Mechanik, elektrische Pumpe oder Schwimmer.

Was ist zu beachten, wenn die Kleinkläranlage dauerhaft in Unterlast betrieben wird?


Wir empfehlen unsere Steuerung ZK plus mit automatischer Unterlasterkennung. Bei besonders geringen Anfall oder längerer Abwesenheit wird Wasser im Kreis gefahren. Die für den Reinigungsprozess notwendigen Bakterien werden so automatisch aktiviert und am Leben erhalten.

Wo liegt der Vorteil der Ferienzeiteinstellung bei der Kleinkläranlage?


Sie können gezielt zum richtigen Zeitpunkt Kosten einsparen. Bei der ZK  wird der Ferienbetrieb manuell eingestellt, bei der ZK Plus geschieht das automatisch.

Wie oft und mit welchem Aufwand muss die Kleinkläranlage gewartet werden?


Für eine Klaro Kleinanlage mit serienmäßiger Netzausfallerkennung sind nach der bauaufsichtlichen Zulassung nur noch zwei Wartungen pro Jahr erforderlich. Hierbei geht im Wesentlichen um die Funktionskontrolle der Anlage, Überprüfung und ggf. Neueinstellung der Taktzeiten der Steuerung sowie der Entnahme einer Wasserprobe zur Untersuchung der Ablaufqualität. Wartungsfreundlich und kostensparend wirkt sich hier das Konzept der rein druckluftbetrieben oder elektrischen Aggregate im Klärbehälter untergebracht sind.

Wie hoch ist der Energiebedarf einer Klaro Kleinkläranlage?


Im Vergleich zu vielen anderen Anlage mit SBR Technik realisiert Klaro , durch den Einsatz intelligenter Steuerungen und automatischer Unterlasterkennung, Einsparpotenziale von teilweise 75%. Der Energieverbrauch von etwas mehr als 10 Euro pro Jahr und Einwohnergleichwert macht Klaro zu einer der sparsamsten Kleinkläranlagen weltweit.

Wie aufwendig ist die Nachrüstung einer Kleinkläranlage?


Die Nachrüstung einer bestehenden Anlage erfordert eine Beratung durch unsere Partner. Die Bausubstanz muss geprüft werden, die Dichtigkeit nach außen und zwischen den Kammern muss gesichert sein. Nur so ist gewährleistet, daß die gesetzlich en  Vorgaben zu den Ablaufwerten dauerhaft eingehalten werden können.


Wenn einmal etwas kaputt geht –wie muss der Aufwand einer Reparatur eingeschätzt werden

Ist denkbar gering! Da Technik und Abwasser getrennt sind, muss in der Regel, bei Ausfall einer technischen Komponente, diese nur am Schaltschrank getauscht werden. Niemand muss in die Grube einsteigen, kein Kabel muss gelöst werden, da nur mit Steckverbindungen nach VDO/VDE installiert wird.


Ablaufklassen


Die Leistungsfähigkeit von Kleinkläranlagen  ist in verschiedene Ablaufklassen eingeteilt, welche vom Deutschen Institut für Bautechnik vorgegeben wurden. Man unterscheidet generell die Ablaufklassen C, N, D, +P, +H. Die einzelnen Ablaufklassen sind untereinander variierbar. C= Kohlenstoffabbau, N und D = Stickstoffabbau, +P = zusätzlich Phosphatreduktion und + H = zusätzliche Hygienisierung.
Abwasserverordnung



Das Einleiten von  Abwasser in Gewässer unterliegt verschiedenen Anforderungen, die in der Abwasserverordnung geregelt sind. Im Bereich Kleinkläranlagen regelt die AbwV die Grenzwerte, die innerhalb der Ablaufklassen näher definiert sind.


Begehbar/ Befahrbar


Bei einem Konus( Abdeckung) unterscheidet man zwischen begehbar(5To) oder befahrbar. Bei befahrbar gibt es eine weitere Differenzierung zwischen 12,5 To(PKW) und 40 To( LKW). Je nach Positionierung ihrer Kleinkläranlage müssen Sie sich zwischen begehbar oder befahrbar entscheiden.

Bioreaktor/ SBR Becken


Bei einer vollbiologischen Kleinkläranlage ist der mechanischen Vorklärung  ein Bioreaktor (SB-Reaktor) nachgeschaltet. Im SBR Becken findet die eigentliche Reinigung statt. Dabei wechseln sich kurze Belüftungs und Ruhephasen in einem kontrollierten Reinigungsprozess miteinander ab.

BSB5


Der Biochemische Sauerstoffbedarf nach 5 Tagen gibt die Menge an Sauerstoff an, die  innerhalb von 5 Tagen benötigt wird, um vorhandene organische Stoffe im Abwasser biologisch( durch Mikroorganismen) abzubauen. Die Vorgabe über die Höhe des Wertes resultiert aus der Abwasserverordnung.

CSB

Der chemische Sauerstoff gibt die Menge an Sauerstoff an, die benötigt wird, um allevorhandenen Stoffe im Abwasserabzubauen.  Auch die nicht biologisch abbaubaren Stoffe. Die Vorgabe über die Höhe des Wertes resultieren aus der Abwasserverordnung.

DIBt


Das Deutsche Institut für Bautechnik in Berlin ist zuständig für die Erteilung von algemeinen bauaufsichtlichen Zulassung von Kleinkläranlagen, die Voraussetzung für den Einbau und Betrieb von Kleinkläranlagen sind.

DIN EN 12566


Deutsches Institut für Normungen e.V. Die EN 12566 ist eine europäische Norm für Kleinkläranlagen  bis zu 50 EW. Sie besteht insgesamt aus sieben Teilen, die zur Zeit noch bearbeitet werden.

DIN 4261


Die DIN 4261 ist eine deutsche Restnorm, die insgesamt aus zwei Teilen besteht. In dieser Norm wurden eingehende Bestimmungen ( Anwendungen, Bemessung, Betrieb, Wartung, etc.) für Kleinkläranlagen getroffen.


Gewerbliches Schmutzwasser

= industrielles Abwasser  aus prodozierenden Unternehmen, Gaststätten etc.

Häusliches Schmutzwasser


Das gesamte Abwasser, dass aus privaten Haushaltungen einer Kläranlage zufliesst.

Hygienisierung


Nach dem Abbau von Zehr- und Nährstoffen wird vermehrt die Hygienisierung des Abwassers angestrebt, um im biologisch  gereinigte Abwasser Krankheitserreger zu elemenieren. Hierbei wird das  biologisch gereinigte Abwasser z. B.  mit UV Licht bestrahlt. Damit erreicht das in Kläranlagen gereinigte Abwasser eine bessere Wasserqualität, was wiederum die Einleitung in sensible Gebiete( Karst oder Wasserschutzgebieten)ermöglicht.

Klärschlamm


Die bei einer mechanischen und / oder biologischen Abwasserreinigung durch Sedimentation ( Ablagern aufgrund der Schwerkraft) anfallenden Feststoffe.

Kleine Kläranlagen


Ab 50 EW bis 5000EW spricht man von Kleinen Kläranlagen. Anlagen für Einwohnerwerte von weniger als 50EW sind Kleinkläranlagen.

Kleinkläranlagen


Überall dort wo ein Anschluß an die Kanalisation wirtschaftlich nicht möglich ist, werden Kleinkläranlagen eingebaut. Kleinkläranlagen sind Anlagen zur Behandlung des  im Trennverfahren erfassten häuslichen Schmutzwassers mit einem täglichen Abwasseranfall bis zu 8m3.
Nicht zugeleitet werden darf:

1.gewerbliches und landwirtschaftliches Schmutzwasser( soweit es nicht mit häuslichen Schmutzwasser vergleichbar ist)

2.Kondensate aus Feuerstätten mit ph Werten unter 6,5 den Kläranlagenbetrieb störende Inhaltsstoffe.

3. Abwasser von Schwimmbecken

4.  Fremdwasser und Kühlwasser

5. Niederschlagswasser


Landeswassergesetz


Da das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) bis zum 1. Mai 2010 lediglich ein Rahmengesetz darstellt, wurden in den LWG der einzelnen Bundesländer alle weiteren Einzelheiten, die über die Rahmengesetzgebung hinaus gingen, geregelt. Diese Sachlage hat sich seit der Umstellung des WHG zu einem Vollgesetz geändert und die Landeswassergesetze können nur noch eingeschränkt Abweichungen beschließen oder sogenannte Öffnungsklauseln ausnutzen.

Mehrkammergruben


Mehrkammergruben( Mehrkammerfaulgruben) stellen die ursprüngliche Methode der Abwasserreinigung dar. Eine Mehrkammergrube besteht in der Regel aus zwei bis drei Kammern, durch die der Feststoffanteil effektiv zurückgehalten wird. Mehrkammergruben haben üblicherweise eine Größe von 0,3 m3/E( Mindestvolumen 3m3) und müssen mindestens einmal jährlich entleert werden. Mehrkammergruben mit einer Größe von 1,5m3/E ( Mindestvolumen von 6m3) werden als Mehrkammerfaulgruben zu den biologischen Kläranlagen gezählt. Die heutigen Anforderungen können Mehrkammergruben nicht erfüllen und müssen deshalb zu biologischen Kleinkläranlagen nachgerüstet werden.

Monolithischer Behälter


Der Behälter ist aus einem Stück. Das Pendant dazu ist bei einem Betonbehälter z. B. die Ringbauweise. Der Vorteil bei monolithischen Behältern ist, dass diese eine gute Stabilität und Wasserdichtheit aufweisen.

Nachklärung


Letzte Stufe der Kläranlage. In dieser Stufe setzt sich der mitgeführte Schlamm ab, bevor das gereinigte Wasser die Anlage verlässt. Bei SBR Anlagen entfällt das Nachklärbecken. Das Absetzen geschieht direkt im Belebungs- bzw. SBR Becken.

Primärschlamm


Feste Bestandteile des Abwassers, welche sich in der ersten Kammer einer Kleinkläranlage absetzt.

Regenwasser


Regenwasser darf nicht in die Kleinkläranlage geleitet werden. Eine Verdünnung des Abwassers hat eine negative Auswirkung auf den Reinigungseffekt. Zudem kann es die Anlage hydraulisch überlasten.

Ringbauweise


Betonbehälter können mittels R Ringbauweise vor Ort aufgestellt werden. Hierbei klebt man Ring für Ring übereinander, bis man die gewünschte Tankgröße erreicht hat. Der Vorteil ist, dass der Transport einfacher ablaufen kann. Der Nachteil ist, dass die Dichtigkeit zwischen den  einzelnen Ringen nachlassen kann.

Schaltschrank


Der Schaltschrank ist der  Kopf unserer Kleinkläranlage. In diesem befinden sich u. der Verdichter, die Magnetventile. die Steuerung, aber auch die zusätzlichen Komponenten, wie beispielsweise die Phosphatpumpe oder das Modem für die Fernsteuerung. Man unterscheidet beim Schaltschrank zwischen  Außenschaltschrank( im Freien aufstellen) und Innenschaltschrank

Stickstoffreduktion

Elimination des im Klärwasser enthaltenen Stickstoffs. Der Stickstoffabbau erfolgt biologisch mit Hilfe bestimmter Stämme von Mikroorganismen. Anlagen mit zusätzlicher Nitrifikation schaffen mit intensiver Belüftung besonders optimale Lebensbedingungen für nitrifizierenden Bakterien, welche Ammonium (NH4) in Nitrat ( NO3) umbauen.  Bei Anlagen, die darüber hinaus für zusätzliche Denitrifikation ausgelegt sind, wird über kurze Belüftungsstöße am Beginn der Belüftungsphase eine Umwälzung des Wassers und Anregung der denitrifizierenden Bakterien erreicht, welche Nitrat in elementaren Stickstoff umwandelt.

Überschussschlamm


Überschussschlamm ist der beim Belebungsverfahren kontinuierlichen zuwachsende überschüssige Belebtschlamm.


Unterlastbetrieb


In Deutschland gibt es  gesetzliche Vorschriften, dass eine Kleinkläranlage mindestens auf einen Einwohnerwert (EW) von vier  ausgelegt sein muss. Allerdings sieht es in der Realität zumeist so aus, dass diese Anlage zum Einen sehr unregelmäßig( Tageszeit/ Wochentagsabhängig) benutzt wird, zum Anderen weniger, als die gerechneten vier Personen ihr Abwasser in die Kleinkläranlage leiten. Wenn dies der Fall ist, spricht man von einer sogenannten Unterlast.

Vorklärung


Das Ziel der Vorklärung ist die Abscheidung von Grobstoffen aus dem Abwasser durch Schwerkraft. Das heißt das Abwasser wird vorgereinigt. Durch die Vorklärung wird die weiterführende biologische Stufe entlastet.

Wasserrechtliche Erlaubnis


Eine Genehmigung von Behörden der Stadt und Landesverwaltung( z. B. Untere Wasserbehörde), die die Einleitung von gereinigten Abwasser in oberirdische Gewässer bzw. in das Grundwasser bewilligt.